Das Jagdbombergeschwader 32 (kurz JaboG 32) war ein fliegender Kampfverband der Luftwaffe der Bundeswehr, der auf dem Fliegerhorst Lechfeld im Landkreis Augsburg in Bayern stationiert war. Ausgerüstet war das Geschwader zuletzt mit dem Panavia Tornado, der Verband wurde im Rahmen der Bundeswehrreform 2011 zum 31. März 2013 aufgelöst. Das Nachkommando des JaboG 32 bestand bis 21. Dezember 2013.
Das Jagdbombergeschwader 32 nahm am 22. Juli 1958 seinen Dienst- und Flugbetrieb mit Maschinen vom Typ Republic F-84F „Thunderstreak“ auf und war bis zu seiner Auflösung auf dem Fliegerhorst Lechfeld stationiert.
Auf der F-84F wurden ca. 80.000 Flugstunden geflogen, bevor das Geschwader 1965 neue Flugzeuge vom Typ F-104G „Starfighter“ bekam. Die letzte Thunderstreak verließ den Fliegerhorst am 13. Juli 1966. Der Starfighter flog bis zum April 1984. Mit ihm wurden in 19 Jahren 204.986 Flugstunden erzielt. Das Nachfolgemuster Panavia Tornado IDS wurde ab 1984 eingeführt. Er wurde zuerst als konventioneller Jagdbomber eingesetzt, bis 1991 die Umrüstung auf den Tornado ECR begann. Das JaboG 32 war viele Jahre der einzige deutsche Verband, der den Tornado ECR flog. Diese Variante war speziell für die Bekämpfung feindlicher Radarstellungen ausgerüstet. Die Bewaffnung bestand unter anderem aus AGM-88-HARM-Raketen (Highspeed-Anti-Radiation-Missile).
Im Zeitraum 1980 bis 1994 gehörten sieben Luftfahrzeuge vom Typ HFB 320 ECM zum Geschwader und bildeten die 3. Staffel. Die Flugzeuge waren ursprünglich seit 1976 auf dem Fliegerhorst Lechfeld stationiert, standen aber bis 1980 unter dem Kommando des 4. Fernmeldelehrregiments und des Versuchsregiments 61.
Ab 2008 wurde Ulrike Flender, die erste deutsche Kampfpilotin, beim Geschwader eingesetzt.
Am 26. Oktober 2011 wurde in der Vorstellung des Stationierungskonzepts 2011 und des am 12. Juni 2012 folgenden Realisierungsplans durch das BMVg dargestellt, dass das Geschwader im März 2013 aufgelöst werden soll. Die 1. Fliegende Staffel „Lechfeld Tigers“ (321.) wurde Ende Oktober 2012 aufgelöst und am Tag des letzten Appels am 20. März 2013, als die Truppenfahne eingezogen wurde, hatten bereits fast alle verbliebenen Tornados das Lechfeld Richtung Aufklärungsgeschwader 51 in Jagel bzw. dem Jagdbombergeschwader 33 in Büchel verlassen. Dorthin wurden auch die meisten Geschwaderangehörigen versetzt. Teilweise wurden ältere Maschinen zur Verschrottung freigegeben.[1][2] Der allerletzte Tornado hob am 27. März 2013 vom Lechfeld im Anschluss an die Übergabe des Flugplatzes an das Jagdgeschwader 74 ab.
Das Geschwader erflog inklusive der 182.000 Stunden auf dem Tornado in seiner knapp 55-jährigen Einsatzzeit 555.000 Flugstunden, davon 460.000 auf dem Lechfeld. Nach der Auflösung des Geschwaders wurde 2013 die Traditionsgemeinschaft Jagdbombergeschwader 32 gegründet.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen