Hoffnung (vgl. mittelniederdt.: hopen „hüpfen“, „[vor
Erwartung unruhig] springen“, „zappeln“) ist eine zuversichtliche innerliche
Ausrichtung, gepaart mit einer positiven Erwartungshaltung, dass etwas
Wünschenswertes eintreten wird, ohne dass wirkliche Gewissheit darüber besteht.
Das kann ein bestimmtes Ereignis sein, aber auch ein grundlegender Zustand wie
etwa anhaltende Gesundheit oder finanzielle Absicherung. Hoffnung ist die
umfassende emotionale und unter Umständen handlungsleitende Ausrichtung des
Menschen auf die Zukunft. Hoffend verhält sich der Mensch optimistisch zur
Zeitlichkeit seiner Existenz.
Hoffnung kann begleitet sein von der Angst und der Sorge,
dass das Erwünschte nicht eintreten wird. Ihr Gegenteil ist die Verzweiflung,
die Hoffnungslosigkeit, die Resignation oder die Depression.
Hoffnung ist auch eine der drei christlichen Tugenden:
Glaube, Liebe und Hoffnung.
Vor allem in der Theorie Ernst Blochs ist Hoffnung auch ein
philosophisches Prinzip. Bloch bezieht sich auf gesellschaftliche Kämpfe, die
immer wieder durch Hoffnungen vorangetragen werden. Diese Hoffnungen
durchflössen – in seiner eigenen Begrifflichkeit – gesellschaftliche
Entwicklungen wie ein „Wärmestrom“. Als historisches Beispiel führt er die in
den Bauernkriegen 1525 in Deutschland unterlegenen Bauern an, die dennoch auf
die Verwirklichung ihrer Forderungen durch die nachfolgenden Generationen
hofften:
„Geschlagen ziehen wir nach Haus
– unsere Enkel fechtens besser aus.“
Friedrich Nietzsche schreibt in Menschliches,
Allzumenschliches über die Hoffnung in Anlehnung an die Büchse der Pandora:
"Zeus wollte nämlich, dass der Mensch, auch noch so sehr durch die anderen
Übel gequält, doch das Leben nicht wegwerfe, sondern fortfahre, sich immer von
Neuem quälen zu lassen. Dazu gibt er dem Menschen die Hoffnung: sie ist in
Wahrheit das übelste der Übel, weil sie die Qual der Menschen verlängert."
Papst Benedikt XVI. widmete der Hoffnung eine Enzyklika („In
der Hoffnung gerettet“, lateinisch Spe salvi von 2007). Darin heißt es:
„Ja, wir müssen alles tun, um Leid zu überwinden, aber ganz
aus der Welt schaffen können wir es nicht – einfach deshalb nicht, weil wir
unsere Endlichkeit nicht abschütteln können und weil niemand von uns imstande
ist, die Macht des Bösen, der Schuld, aus der Welt zu schaffen, die immerfort –
wir sehen es – Quell von Leiden ist. Das könnte nur Gott: Nur ein Gott, der
selbst in die Geschichte eintritt, Mensch wird und in ihr leidet.“
Die Hoffnung war bereits im Neuen Testament ein Kernwort.
Die Heilige Schrift ist Quelle der Hoffnung: „... durch den Trost der Schrift
Hoffnung haben“ (Römerbrief 15,4). Die Rettung ist in der Hoffnung begründet:
„... Denn wir sind zwar gerettet, aber auf Hoffnung.“ (Römerbrief 8,24).
Hoffnung hat im christlichen Glauben Ewigkeitswert: „Nun aber bleiben Glaube,
Hoffnung, Liebe.“ (1. Korintherbrief 13,13) Glaubende Christen werden
aufgerufen, Rechenschaft über ihre Hoffnung abzugeben: „Seid allezeit bereit
zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die
Hoffnung, die in euch ist.“ (1. Petrusbrief 3,15)
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